Die Einheiten der Ponygruppen laufen nach dem Modell von Michael Passolt und Veronika Pinter-Theiss. Sie sind in 6 Phasen unterteilt.

1. Phase des Ankommens

Die Phase des Ankommens impliziert die Kontaktaufnahme des Psychomotorikers, der Kinder und der Pferde untereinander. In der Phase des Ankommens begegnen wir dem Kind herzlich, schenken ihm Aufmerksamkeit und zeigen dem Kind, dass wir uns freuen. 

Die Begrüßung der Pferde und ein fest vereinter Treffpunkt, an dem wir uns zusammenfinden, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe.

2. Extensive Phase

In der sogenannten extensiven Phase werden Stallarbeiten und pflegerische Aufgaben rund ums Pferd erledigt. 

3. Intensive Phase

Als nächstes folgt die intensive Phase. Diese unterteilt sich nach dem Phasenmodell von Passolt/Pinter-Theiss in vier Teile: Die Einführung in das Thema, die Phase der Kreativität und Fantasie, die Phase der Wertschätzung und das Spiel. 

Die Einführung in das Thema

Ist die Gruppe noch nicht so erfahren, kann der Einstieg für ein Spiel Thema entweder vom Psychomotoriker vorgegeben oder gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden. Für Kinder mit wenig Erfahrung ist es sinnvoll, Material oder Spielthema zunächst vorzugeben. Mit der Zeit wachsen die Kinder an den Erfahrungen und bauen ihre Kreativität und Fantasie aus. 

Die Phase der Kreativität und Fantasie 

Hier können die Kinder ihre eigenen Ideen umsetzen. Sie können sich selbst, sich am Pferd und das Material ausprobieren. Kinder  können Unterschiede erkennen, wie es ist, wenn ich nicht am Pferd sitze und einen Ball in einen Korb werfe? Und wie ist es auf dem Pferd? Im Schritt? Im Trab? Kinder experimentieren frei und geben ihr eigenes Tempo vor. 

Die Phase der Wertschätzung 

Die Kinder werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, indem sie individuelles Lob und Rückmeldung bekommen. Auch die Kinder geben sich gegenseitig Feedback. Die Stunde ist geprägt von einer herzlichen Atmosphäre, die keine Beschämung zulässt. 

Das Spiel

Gemeinsam überlegen die Kinder, was sie mit unterschiedlichen Materialien spielen können. Themen der Kinder werden so lebendig und sie kommen miteinander in Interaktion. Dabei erweitern sie ganz unbewusst ihre Sprache, ihr Sozialverhalten, trainieren Gleichgewicht, Koordination und Geschicklichkeit, um nur ein paar Punkte zu nennen. Die Kinder präsentieren tolle Ideen und es ist  immer wieder erstaunlich, wie schön es ist, einfach nur zu spielen. 

4. Phase: Das Aufräumen

Kurz vor Schluss wird der Reitplatz wieder aufgeräumt. Für viele Kinder ist aufräumen negativ behaftet. Daher ist es  wichtig, auch hier den Kindern Freude zu vermitteln und auch selbst als Vorbildfunktion zu fungieren.

5. Phase: Die Entspannung

Die Phase der Entspannung dient dazu, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in Ruhe zu spüren, aber auch das Pferd zu spüren, wenn wir es mit unseren Händen zum Schluß massieren. 

6. Phase: Der Abschluss der Stunde

Am Ende der Stunde kommen alle Kinder noch einmal am Treffpunkt zusammen. Gemeinsam reflektieren wir die Stunde. Jeder kann nochmal erzählen, was er erlebt hat. Auch der Psychomotoriker gibt den Kindern ein positives Feedback, um den Kindern ein gutes Gefühl mitzugeben.